Sie sind jung, sie sind talentiert, und sie wollen nach oben. Dieser Weg führt im Basketball in Hamburg und Umgebung oft über Einsatzzeit in Wedel. Und um die bewerben sie sich in der Saison 2022/23.
Simonas Paukste kann bereits einiges an ProB-Erfahrung vorweisen. Der 18-Jährige spielte sich vor allem im ersten Drittel dieses Jahres in den Vordergrund, wurde von Trainer Stephan Blode im Verlauf der zurückliegenden Saison mit einem zunehmend anwachsenden Verantwortungsbereich ausgestattet. In den drei Viertelfinalbegegnungen mit Dresden etwa war er jeweils 23 Minuten oder mehr am Geschehen auf dem Feld beteiligt. Paukste sei „ein immer noch sehr junger Spieler, der noch ganz viel lernen muss, aber trotzdem schon ein gestandener ProB-Spieler“, sagt Trainer Stephan Blode. Der Sportliche Leiter Christoph Roquette schätzt Paukstes Entwicklung in der vergangenen Spielzeit als „rasant“ ein: „Von den ersten Spielen gegen ETV und Rhöndorf, in denen er sich die Minuten erkämpft hat, bis er sich nach der Hinrunde auf der Drei festgebissen hat. Das hat er hervorragend gemacht. Er ist mit seiner Größe ein guter Verteidiger, hat einen guten Wurf und ist ein großes Talent“, erläutert Roquette. Paukstes Entwicklung soll damit noch längst nicht abgeschlossen sein. „Er hat jetzt keinen Welpenschutz mehr – braucht er auch nicht“, sagt Blode. Im zweiten Jahr gehe es darum, so betont Roquette, „es dann wieder zu zeigen, dass es die Rolle ist, die er in Zukunft haben will und dass da noch mehr kommen soll. Ich glaube, da geben wir ihm alle Möglichkeiten und die Spielzeit mit. Wir sehen ihn da gemeinsam mit Linus Hoffmann auf der Drei und freuen uns auf dieses junge Gespann, das wir da haben.“
Al-Fayed Alegbe, genannt Alfa, wurde in der Saison 2021/22 in zehn ProB-Partien eingesetzt. Es war ein „Schnupperkurs“, rund dreieinhalb Minuten Spielzeit standen für ihn als Mittelwert zu Buche. Der 18-Jährige sei ein „athletischer Guard, der beide Guard-Positionen spielen kann. Es wird spannend zu sehen, wie seine Entwicklung weitergeht“, so Roquette. Die Leistungen, die Alegbe im Training anbiete, auch im Spiel abzurufen: „Das ist jetzt das nächste Ziel“, betont Blode und fährt fort: „Bei ihm ist es ganz klar so, dass wir von ihm erwarten, dass er das, was er an Lichtblicken im Training zeigt, konstanter bringt. Ein konstant hohes Trainingsniveau ohne Talfahrt, und dann ist Alfa sicherlich ein Spieler, der, wenn er sich gut in der Vorbereitung präsentiert, den einen oder anderen überraschen könnte. Uns würde es nicht überraschen, wenn sich einer der Jungs in den Vordergrund spielt, denn wir kennen sie ja alle.“
Anton Krüger wurde am 13. Februar von Stephan Blode aufs Spielfeld geschickt – es war die ProB-Premiere für den jetzt 17 Jahre alten Flügelspieler. „Anton muss schauen, was Simonas und Linus auf der Drei fabrizieren und da dann schrittweise hinkommen. Da muss er auch mal etwas aufmüpfig sein und sich im Training aufdrängen, um sich Spielzeit zu erkämpfen. Da ist er noch sehr brav. Das sollte er einfach dieses Jahr probieren und sehen, was möglich ist“, so der Sportliche Leiter. Blode sieht bei Krüger wie weiteren seiner Schützlinge die Notwendigkeit, sich an die Gegebenheiten des körperbetonten Erwachsenensports anzupassen – und damit den Jugendbasketball hinter sich zu lassen. Grundlage sei, betont er, „eine ganz hohe Trainingsintensität an den Tag zu legen“, um auf diese Weise das technische Können auch an die Schnelligkeitsanforderungen der ProB anzugleichen. „Die Jungs müssen sich im Training gegen gestandene Gegenspieler beweisen, wie einen Linus Hoffmann, der diesen Schritt schon längst hinter sich“, erläutert Blode.
Justus Waller ist von einem USA-Aufenthalt zurückgekehrt, vor dem er bereits bei den 2. Rist-Herren und bei den Hamburg Towers in der NBBL spielte. Als Gastschüler sammelte der 17-Jährige in den vergangenen Monaten an der St. Christopher’s High School in Richmond eine Menge Eindrücke. Davon konnte sich auch Blode überzeugen, indem er sich aufgezeichnete Partien von Wallers Saison in Virginia anschaute: „Es ist völlig anderer Basketball, der da gespielt wird. Jetzt muss er sich wieder umgewöhnen und sich auf jeden Fall der Physis erwehren, die auf ihn im Training und in den Spielen trifft. Das ist ganz wichtig, dass Justus lernt, gegen Erwachsene zu spielen“, sagt der Trainer. Waller wird in der „Schaltzentrale“ eingesetzt. „Justus war schon, bevor er in die USA ging, ein sehr spannender Spieler auf der Eins, weil er ein großer Guard ist, der das Spiel gestalten kann“, erläutert Roquette.Tino Wohltmann ist vom TuRa Harksheide in die gemeinsame Nachwuchsförderung der Hamburg Towers und des SC Rist gewechselt. „Tino hat Gardemaß. Er wird erst mal im Training mitmachen und da die Luft schnuppern, um Stück für Stück herangeführt zu werden“, sagt Roquette über den 2,06 Meter großen Center des Jahrgangs 2004. „Er macht einen sehr lernwilligen Eindruck. Wir freuen uns darauf, ihn entwickeln zu können“, so Blode. Wohltmann spielte in der zurückliegenden Saison mit TuRa in der 2. Regionalliga und unterstrich mit 10,7 Punkten pro Partie seine guten Anlagen.