Schlagwortarchiv für: SC Rist Wedel

Mit der ganzen Erfahrung eines 20-Jährigen

Bei einem 20-Jährigen von einem „alten Hase“ zu sprechen, ist eigentlich unpassend. Es sei denn, die betreffende Person verfügt bereits über einschlägige ProB- (und Bundesliga-) Erfahrung und lief schon vor fast sechs Jahren das erste Mal im Gelb und Grün der 1. Herren auf. Linus Hoffmann ist besagter junger Mann. In 105 ProB-Spielen rannte, kämpfte, warf und passte er seit Dezember 2017 für den SC Rist, diese Zahl wird der vielbeschäftigte Medizinstudent in der kommenden Saison erhöhen, denn Hoffmann ist und bleibt ein Stützpfeiler der Wedeler Mannschaft.

Durch seinen doppelten Einsatz als Leistungssportler und Student bereite Hoffmann „die Karriere nach der Karriere während der Karriere“ vor, sagt Rist-Trainer Hamed Attarbashi. „Das finde ich immer ganz toll, wenn Leute nicht nur Basketball spielen, sondern auch einen Schritt vorausdenken und dadurch auch eine Vorbildfunktion für die jungen Spieler, die nachkommen, haben“, betont er. Seinen Leistungen sei Dank, hat Hoffmann die Doppel- in eine Dreifachbelastung umgewandelt. Benka Barloschky, Trainer der Veolia Towers Hamburg, nahm den 20-Jährigen im Laufe der vergangenen Saison in den Bundesliga-Kader auf und brachte ihn in sieben Spielen zum Einsatz. „Das freut uns natürlich, dass wir Linus ein bisschen begleiten konnten und er es geschafft hat, Anschluss an die Bundesliga zu finden“, so Christoph Roquette. Die Bedeutung des Flügelspielers für die Rist-Truppe ist unbestritten: „Er ist einer der wichtigsten Eckpfeiler, die das Team braucht“, meint der Sportliche Leiter. „Mal sehen, wie die Dreifachbelastung BBL, ProB und Studium für ihn wird. Aber wer Linus kennt, der weiß: Er hat da schon einen Plan und wird das gut steuern können“, sagt Roquette. Was für das Organisatorische gilt, hat ebenso für das Sportliche Bestand, betont er. Hoffmann verfüge über große Spielintelligenz. „Und er hat einen guten Wurf, ist athletisch, kann verteidigen. Er bringt also alles mit.“ Erfahrung inbegriffen.* Als „alter Hase“ mit 20 Jahren.

Text: Moritz Korff

Kozak künftig in den Niederlanden

Michal Kozak wechselt in die Niederlande und steht künftig bei den Landstede Hammers aus der Stadt Zwolle unter Vertrag. Nach mehreren Jahren in den USA kam der 25-jährige Tscheche vor der zurückliegenden Saison nach Wedel und war in 24 Spielen in Gelb-Grün dabei.

12,7 Zähler und 7 Rebounds pro Partie weist die statistische Auswertung in der ProB für Kozak auf, seine beiden Bestleitungen in diesen Kategorien (25 Punkte, 14 Rebounds) erzielte er kurz vor Weihnachten beim Sieg über Vechta. Drei Bundesliga- und acht Eurocup-Spiele kamen hinzu. Durch seine Leistungen in Wedel und Hamburg machte er die Späher aus Zwolle auf sich aufmerksam. Kozaks neuer Trainer Jean-Marc Jaumin ist in seiner belgischen Heimat eine echte Größe, der frühere Spieler von Real Madrid geht in seine ersten Saison als Zwoller Trainer. Der SC Rist wünscht Michal Kozak viel Erfolg für seine neue Aufgabe!

Text: Moritz Korff

Blode in Rhöndorf vorgestellt

Stephan Blode, in den vergangenen vier Jahren beim SC Rist in Jugend-, Damen- sowie Herrenbereich beschäftigt und bei den 1. Herren Vorgänger des jetzigen Wedeler Trainers Hamed Attarbashi, arbeitet künftig für die Dragons Rhöndorf. Die Mannschaft aus Bad Honnef, Kooperationspartner des deutschen Vizemeisters Telekom Baskets Bonn, spielt in der kommenden Saison in der ProB-Süd.*

Text: Moritz Korff

Foto: SC Rist Wedel

Verstärkung durch Junior Searcy beim SC Rist Wedel

Den „Merry-Ristmas“-Sieg am Freitagabend erlebte er bereits in der Steinberghalle mit, musste aber noch verletzt passen, da er kurz nach seiner Ankunft bei einer Trainingseinheit umgeknickt war. Wann der Wedeler Neuzugang Junior Keith Searcy, gefördert von „Brandscaler – messbar erfolgreich – Talentgewinnung“, ins Geschehen eingreifen wird, steht noch nicht fest. Vor gut einer Woche ist der 26-jährige Deutsch-Amerikaner eingetroffen.

Wir haben unsere Augen und Ohren ja schon immer offen gehalten, seitdem Jakob Hanzalek den Verein verlassen hat“, sagt Christoph Roquette. Zuletzt mussten die Rister mehrere Spieler wegen Krankheiten und Verletzungen ersetzen, Linus Hoffmann (Außenbandriss und angerissenes Syndesmoseband) und Leif Möller (Kniebeschwerden) werden noch einige Zeit fehlen, „sodass wir gesagt haben: Wir müssen jetzt agieren und etwas unternehmen“, so der Sportliche Leiter des SC Rist.

Wir haben überlegt, dass wir an verschiedenen Stellen Bedarf sehen, wo wir nachbessern können. Diesen Bedarf erfüllen natürlich die vorhandenen Spieler auch, das ist also nichts gegen die Spieler, die da sind, sondern eher ein Plus obendrauf“, sagt Trainer Stephan Blode über die Verpflichtung Searcys. Der gebürtige Ludwigsburger wuchs hauptsächlich in den USA, dem Heimatland seines Vaters, auf. Searcy spielte an der Northern Arizona University und an der Saint Leo University.

Er kann mehrere Positionen spielen und von zwei bis vier alles verteidigen“, so der Sportliche Leiter. Im Angriff sei der knapp 1,95 Meter große Seary auf dem Flügel einzuordnen, meint er. Sowohl in Villingen-Schwenningen in der ProA als auch am College sei der Neuzugang ebenfalls auf der Position vier zum Einsatz gekommen, erläutert Roquette. „Vor allem versprechen wir uns defensive Stärke und Stabilität, Athletik und auch viele kleine Dinge, die erledigt werden müssen“, sagt Blode. Searcy spielte in der Saison 2019/20 rund zwei Monate für die Wiha Panthers Schwenningen in der ProA, erzielte in zehn Spielen 3,5 Punkte pro Partie. Ein Außenbandriss im Knie beendete seine Schwenninger Zeit, danach pausierte Searcy wegen der Coronavirus-Pandemie. Der Wedeler Neuzugang besitzt zwar die deutsche Staatsbürgerschaft, da er aber bis zum Alter von 19 Jahren nicht mindestens drei Jahre für einen Verein in Deutschland spielte, gilt Searcy laut Liga-Regelwerk nicht als einheimischer Spieler, sondern verfügt in Bezug auf die Einsatzberechtigung über denselben Status wie ein EU-Ausländer, im Rist-Kader also wie Michal Kozak. Blode steht deshalb vor der Herausforderung, Bryant, Kozak und Harrison Cleary nie gleichzeitig aufs Spielfeld schicken zu können, sondern höchstens zwei von ihnen. „Als Trainer ist es meine Aufgabe, die Spielzeit so zu verteilen, dass es zum Vorteil des Teams ist. Die Regel ist, wie sie ist, also muss man natürlich auch ein bisschen darauf achten. Aber es wird sich nicht so bemerkbar machen, wie man das im ersten Moment vielleicht glaubt“, sagt Blode.

Neuansetzung LOK BERNAU vs. SC Rist Wedel

Der SC Rist Wedel ist am 08.10.2022 nicht beim Spiel in Bernau angetreten. Vorausgegangen waren eine geplante Anreise mit dem Zug und Zugausfälle bei der Deutschen Bahn, bedingt durch eine technische Störung im gesamten norddeutschen Bahnnetz. In einem Verfahren gemäß SuVO §71.2b in Verbindung mit §71.3 hat die Spielleitung den Sachverhalt überprüft und entschieden, dass den SC Rist Wedel aufgrund höherer Gewalt in dieser Sache keine Schuld angelastet werden kann.

Das ProB Spiel Nr. 109274, LOK BERNAU – SC Rist Wedel vom 08.10.2022 wird dementsprechend neu angesetzt, wobei ein neuer Spieltermin noch abzustimmen ist.

Weiterer talentierter Neuzugang

Thorben Meißner verstärkt den Kader des SC Rist. Der 19-Jährige wagt mit seinem Wechsel an den Steinberg erstmals den Sprung in die ProB. „Thorben ist ein junger, lernwilliger Kerl, der in Hamburg Basketball und Studium verbinden möchte. Er hat sich bei uns als sehr offener, kommunikativer Typ vorgestellt, der im Training hart arbeiten möchte. Wir sind froh, ihn dabei zu haben“, sagt Trainer Stephan Blode.

„Er ist 1,97 Meter groß, kann die Zwei und Drei spielen, also die Flügelpositionen. Thorben ist jemand, der über Intensität, über Kampf und Defense kommt“, beschreibt Christoph Roquette, der Sportliche Leiter des SC Rist, die Spielweise des angehenden Medizinstudenten, der sich an der Universität Hamburg einschreiben wird. Fachgespräche über Anatomie und Physiologie mit Linus Hoffmann bei gleichzeitiger Bewerbung um Einsatzzeit könnten bei den beiden Wedeler Flügelspielern künftig zum Trainingsalltag gehören.

Meißner wechselte 2020 von seinem Heimatverein MTV 1862 Kronberg im Taunus zu Ratiopharm Ulm. Mit dem Talentschuppen des Bundesligisten erreichte er im Mai das NBBL-Halbfinale, Meißner erzielte in der höchsten deutschen Jugendleistungsklasse für die Ulmer in der abgelaufenen Saison im Durchschnitt 3,2 Zähler. Er sammelte ebenfalls Spielzeit in der 1. Regionalliga Südwest, die Auswertung seiner 13 Einsätze für BBU 01 Ulm ergab in der Saison 2021/22 statistisch 2 Punkte pro Spiel.

Okolie kann Korbabschlüsse mit Wumms

Dass es auf der Centerposition im wahrsten Sinne des Wortes große Veränderungen geben würde, war nach den feststehenden Abgängen von Aurimas Adomaitis (hat aufgehört) und Yngve Jentz (zum Regionalligaverein TSG Bergedorf) klar. Moritz Kröger ist für die Fünf vorgesehen und jetzt ist auch Christian Okolie da: Ein junges Duo mit viel Talent und weiterer Steigerungsaussicht. Die Aufgabe, die gleichzeitig eine beidseitige Chance beinhaltet, wird lauten, aus den tollen Anlagen der beiden noch einiges herauszukitzeln. Dafür stellt der SC Rist die bekannte Mixtur aus Trainingsangeboten, viel Arbeit, Einsatzzeit und Vertrauen zur Verfügung, um die „Langen“ weiterhin zu fördern und zu fordern.

Neuzugang Okolie ist 22 Jahre alt und 2,06 Meter groß. Korbabschlüsse mit Wumms sind wohl seine Stärke mit der höchsten Publikumswirksamkeit. Hier soll er Abnehmer der „Vorarbeiter“ Cleary, Hanzalek und Möller sein. Doch auch für das Sichern von Rebounds und zur Verstärkung des Bollwerks zwecks Verteidigung des eigenen Korbs wurde Okolie aus der ProB Süd (Karlsruhe) geholt. Die körperlichen Voraussetzungen für diese Aufgaben stimmen. „Christian ist groß, schnell und hat eine gute Grundathletik. Dafür kommt er bisher weniger über Fußarbeit und andere Bewegungen. Das ist das, was wir ihm jetzt beibringen müssen“, sagt Stephan Blode. Der Rist-Trainer will den 22-Jährigen in Wedel weiter „schleifen“ und voranbringen. „Er hat spät mit dem Basketball angefangen und deswegen ein junges Basketballalter“, so der Sportliche Leiter Christoph Roquette.

Okolie spielte in Villingen-Schwenningen, bis 2019 in Tübingen in der NBBL sowie kurz auch in der 1. Regionalliga, ging im Herbst 2020 dann zu Akademik Sofia. In elf Partien der ersten bulgarischen Liga wurde er aufs Parkett geschickt, erzielte statistische Mittelwerte von 1,9 Punkten und 2,2 Rebounds. Kurz vor Weihnachten 2020 tauschte Okolie die bulgarische Hauptstadt mit Andalusien und verdingte sich beim spanischen Viertligisten CB Peñarroya. „Die EBA ist eine Liga, die auch von vielen Amerikanern als Sprungbrett genutzt wird. Da hat er mit 10,6 Punkten und 7,6 Rebounds gezeigt, wozu er imstande ist“, so Roquette. Das gilt gleichermaßen für seine Zeit in Karlsruhe, als Okolie mehrere Ausrufezeichen setzte (wie mit 13 Punkten und 15 Rebounds gegen Gießen im April), ordentliche Mittelwerte einfuhr (7,5 Punkte, 5,8 Rebounds), die Saison aber vom sportlichen Abstieg mit den „Wizards“ überschattet wurde.

„Er hat ein bisschen unruhige letzte Jahre gehabt. Wir wollen ihm helfen, das hohe athletische Potenzial in einem ruhigen Umfeld in neue Bahnen zu lenken und viele neue Werkzeuge reinzubringen“, sagt Blode. Eine gute Voraussetzung: Okolie sei lernwillig, so Roquette. „Er kann vom Talent her in dieser Saison auf jeden Fall einen großen Sprung machen“, ist sich der Sportchef sicher. „Großer Sprung“ ist bei der Spielweise des Wedeler Neuzugangs übrigens auch wörtlich zu nehmen.

Nagora zurück im Norden

Fast genau zehn Jahre ist es her, dass sich Marc Nagora auf Deutschland-Reise begab. Beim Bramfelder SV hatte er sich in der 2. Regionalliga und in der NBBL in den Vordergrund gespielt, in der Saison 2011/12 auch einige ProB-Partien für den SC Rist absolviert. Und dann ging er auf Wanderschaft. Jetzt, mit viel ProA- und ProB-Erfahrung im Gepäck, ist der 28-Jährige zurück im Norden und verstärkt in der Saison 2022/23 die Rist-Herren.

Nagora steht insbesondere für Treffsicherheit: 61 Dreier brachte er in der zurückliegenden Spielzeit ins Ziel, wohlgemerkt bei einer beachtlichen Erfolgsquote von fast 44 Prozent. 9,2 Punkte und 5,3 Rebounds erzielte der 2,03 Meter große „Vierer“ für den ProB-Halbfinalisten Wolmirstedt. „Er hat auch in Dresden und Paderborn bei guten Teams gespielt und hatte immer eine gute Rolle“, sagt der Sportliche Leiter Christoph Roquette. „Marc besticht durch seinen guten Distanzwurf und macht so das Feld breit, ist aber auch immer am Brett durch Rebounds positiv aufgefallen“, fügt Trainer Stephan Blode hinzu.

„Schlüsselqualifikation“ nennt Roquette Nagoras Stärke beim Ferndistanzwurf. „Mit ihm und Kozak haben wir zwei sehr gute Vierer für die neue Saison“, so der Sportchef. Doch gemeinsames Handeln auf dem Feld sei ebenfalls möglich, meint Roquette: „Dann würde Kozak die Fünf nehmen, weil Nagora der bessere Werfer ist. Wir wollen ja wie immer flexibel sein. Die beiden können definitiv auch zusammenspielen.“

Dass Nagora in der vergangenen Saison mit Wolmirstedt an der Ligaspitze mitmischte und auch aus seinem vorherigen Karriereverlauf weiß, welche Inhaltsstoffe zusammengefügt werden müssen, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen, wird für die junge Wedeler Mannschaft ein wertvoller Zugewinn. „Mir ist wichtig, dass kommuniziert wird. Das ist eine Sache, an der wir von Anfang an viel arbeiten werden. Andererseits ist es auch wichtig, dass jemand mit seiner Leistung vorangeht und das alles schon mal gesehen hat – und das hat Marc ja auf jeden Fall“, so Blode. Als Nagora in der Saison 2011/12 zwölfmal für den SC Rist in der ProB auflief, gelangen ihm insgesamt zwei Dreier. Mehr als ein Jahrzehnt später dürfte sich der Zählerstand schon bald erhöhen.

Jung und talentiert

Sie sind jung, sie sind talentiert, und sie wollen nach oben. Dieser Weg führt im Basketball in Hamburg und Umgebung oft über Einsatzzeit in Wedel. Und um die bewerben sie sich in der Saison 2022/23.

Simonas Paukste kann bereits einiges an ProB-Erfahrung vorweisen. Der 18-Jährige spielte sich vor allem im ersten Drittel dieses Jahres in den Vordergrund, wurde von Trainer Stephan Blode im Verlauf der zurückliegenden Saison mit einem zunehmend anwachsenden Verantwortungsbereich ausgestattet. In den drei Viertelfinalbegegnungen mit Dresden etwa war er jeweils 23 Minuten oder mehr am Geschehen auf dem Feld beteiligt. Paukste sei „ein immer noch sehr junger Spieler, der noch ganz viel lernen muss, aber trotzdem schon ein gestandener ProB-Spieler“, sagt Trainer Stephan Blode. Der Sportliche Leiter Christoph Roquette schätzt Paukstes Entwicklung in der vergangenen Spielzeit als „rasant“ ein: „Von den ersten Spielen gegen ETV und Rhöndorf, in denen er sich die Minuten erkämpft hat, bis er sich nach der Hinrunde auf der Drei festgebissen hat. Das hat er hervorragend gemacht. Er ist mit seiner Größe ein guter Verteidiger, hat einen guten Wurf und ist ein großes Talent“, erläutert Roquette. Paukstes Entwicklung soll damit noch längst nicht abgeschlossen sein. „Er hat jetzt keinen Welpenschutz mehr – braucht er auch nicht“, sagt Blode. Im zweiten Jahr gehe es darum, so betont Roquette, „es dann wieder zu zeigen, dass es die Rolle ist, die er in Zukunft haben will und dass da noch mehr kommen soll. Ich glaube, da geben wir ihm alle Möglichkeiten und die Spielzeit mit. Wir sehen ihn da gemeinsam mit Linus Hoffmann auf der Drei und freuen uns auf dieses junge Gespann, das wir da haben.“

Al-Fayed Alegbe, genannt Alfa, wurde in der Saison 2021/22 in zehn ProB-Partien eingesetzt. Es war ein „Schnupperkurs“, rund dreieinhalb Minuten Spielzeit standen für ihn als Mittelwert zu Buche. Der 18-Jährige sei ein „athletischer Guard, der beide Guard-Positionen spielen kann. Es wird spannend zu sehen, wie seine Entwicklung weitergeht“, so Roquette. Die Leistungen, die Alegbe im Training anbiete, auch im Spiel abzurufen: „Das ist jetzt das nächste Ziel“, betont Blode und fährt fort: „Bei ihm ist es ganz klar so, dass wir von ihm erwarten, dass er das, was er an Lichtblicken im Training zeigt, konstanter bringt. Ein konstant hohes Trainingsniveau ohne Talfahrt, und dann ist Alfa sicherlich ein Spieler, der, wenn er sich gut in der Vorbereitung präsentiert, den einen oder anderen überraschen könnte. Uns würde es nicht überraschen, wenn sich einer der Jungs in den Vordergrund spielt, denn wir kennen sie ja alle.“

Anton Krüger wurde am 13. Februar von Stephan Blode aufs Spielfeld geschickt – es war die ProB-Premiere für den jetzt 17 Jahre alten Flügelspieler. „Anton muss schauen, was Simonas und Linus auf der Drei fabrizieren und da dann schrittweise hinkommen. Da muss er auch mal etwas aufmüpfig sein und sich im Training aufdrängen, um sich Spielzeit zu erkämpfen. Da ist er noch sehr brav. Das sollte er einfach dieses Jahr probieren und sehen, was möglich ist“, so der Sportliche Leiter. Blode sieht bei Krüger wie weiteren seiner Schützlinge die Notwendigkeit, sich an die Gegebenheiten des körperbetonten Erwachsenensports anzupassen – und damit den Jugendbasketball hinter sich zu lassen. Grundlage sei, betont er, „eine ganz hohe Trainingsintensität an den Tag zu legen“, um auf diese Weise das technische Können auch an die Schnelligkeitsanforderungen der ProB anzugleichen. „Die Jungs müssen sich im Training gegen gestandene Gegenspieler beweisen, wie einen Linus Hoffmann, der diesen Schritt schon längst hinter sich“, erläutert Blode.

Justus Waller ist von einem USA-Aufenthalt zurückgekehrt, vor dem er bereits bei den 2. Rist-Herren und bei den Hamburg Towers in der NBBL spielte. Als Gastschüler sammelte der 17-Jährige in den vergangenen Monaten an der St. Christopher’s High School in Richmond eine Menge Eindrücke. Davon konnte sich auch Blode überzeugen, indem er sich aufgezeichnete Partien von Wallers Saison in Virginia anschaute: „Es ist völlig anderer Basketball, der da gespielt wird. Jetzt muss er sich wieder umgewöhnen und sich auf jeden Fall der Physis erwehren, die auf ihn im Training und in den Spielen trifft. Das ist ganz wichtig, dass Justus lernt, gegen Erwachsene zu spielen“, sagt der Trainer. Waller wird in der „Schaltzentrale“ eingesetzt. „Justus war schon, bevor er in die USA ging, ein sehr spannender Spieler auf der Eins, weil er ein großer Guard ist, der das Spiel gestalten kann“, erläutert Roquette.Tino Wohltmann ist vom TuRa Harksheide in die gemeinsame Nachwuchsförderung der Hamburg Towers und des SC Rist gewechselt. „Tino hat Gardemaß. Er wird erst mal im Training mitmachen und da die Luft schnuppern, um Stück für Stück herangeführt zu werden“, sagt Roquette über den 2,06 Meter großen Center des Jahrgangs 2004. „Er macht einen sehr lernwilligen Eindruck. Wir freuen uns darauf, ihn entwickeln zu können“, so Blode. Wohltmann spielte in der zurückliegenden Saison mit TuRa in der 2. Regionalliga und unterstrich mit 10,7 Punkten pro Partie seine guten Anlagen.

Kozak verbindet tschechische und US-amerikanische Basketballausbildung

Nach mehreren Abgängen auf den Positionen vier und fünf gibt der SC Rist jetzt Verstärkung für die „lange Fraktion“ bekannt. Der Tscheche Michal Kozak nennt künftig die Steinberghalle sein sportliches Zuhause.

Einige seiner basketballerischen Kennwerte im Stenogramm: 2,04 Meter groß, 24 Jahre alt, gebürtig aus Pilsen, Basketballanfänge beim BK Lokomotiva Pilsen, 2015 Wechsel an eine Basketballschule im böhmischen Jindřichův Hradec, ehemaliger tschechischer U16-, U18- und U20-Nationalspieler und zuletzt seit 2017 in den USA beschäftigt, genauer gesagt an der Weber State University in Ogden nördlich der Olympiastadt von 2002, Salt Lake City.

„Vorrangig soll er auf der Position vier spielen. Er kann das Spiel, wie es heutzutage auf der Vier verlangt wird, abdecken: Er kann werfen und kann passen, tut all das auf einem hohen Niveau – also das Komplettpaket. Er kann aber auch auf der Fünf aushelfen“, so der Sportliche Leiter Christoph Roquette. „Mit seinem vielseitigen Können kann er sowohl innen als auch außen agieren, er kann auch beide Positionen verteidigen“, erläutert Trainer Stephan Blode.

„Er soll bei uns Leistungsträger sein“, sagt Roquette. Kozak wird die Möglichkeit erhalten, ebenfalls bei den Hamburg Towers mitzutrainieren und könnte sich auf diese Weise – wie Jordan Walker in der vergangenen Saison – auch Bundesliga- und Europapokaleinsätze sichern.

Aufgrund der Pandemie gewährte die NCAA Kozak und anderen Spielern ein fünftes Jahr College-Jahr, gleichzeitig stießen aber Neuzugänge zur Weber State University. Der Konkurrenzkampf wurde noch einmal kräftig verschärft. „Darunter hat seine Spielzeit gelitten“, sagt Roquette. In Zahlen: In der zurückliegenden Saison wurde Kozak bei den „Wildcats“ rund sechs Minuten pro Spiel eingesetzt, zwischen 2017 und 2021 waren es regelmäßig mehr als 20, 2019/20 sogar annähernd 30 pro Spiel. In seinem letzten College-Jahr lag Kozaks Punkteschnitt bei 0,6, 2020/21 waren es 7,3.

Zahlen sind laut Blode längst nicht alles bei der Spielersuche. Auf Video-Zusammenschnitte, die oft ausschließlich Stärken und gelungene Aktionen aneinanderreihen, verzichte er, so der Rist-Trainer. „Ich gucke, welche Stationen der Spieler hatte, gucke mir die Wurfquoten und die Minuten an, die er gespielt hat. Das ist so der erste Eindruck, den ich habe. Und dann gucke ich mir ihn in einem ganzen Spiel an“, erläuterte er. „Wie bewegt sich ein Spieler auf dem Feld? Und mit welcher Intensität bewegt er sich? Wie bewegt er sich abseits des Balles in der Defense?“, nennt Blode erste Fragen, die er durch die Aufzeichnungen beantwortet wissen möchte.Aber auch auf das Passspiel achte er, „oder dribbelt der Spieler zu viel?“, so der Trainer. Zwischen den Einordnungen „interessant“ und „durchgefallen“ liegt mitunter nicht viel Zeit: „Ganz ehrlich: Wenn der erste und der zweite Eindruck nicht stimmen, dann gucke ich mir das Spiel auch nicht zu Ende an. Man erkennt relativ schnell, wie ein Spieler sich auf dem Feld verhält, fernab der Statistiken. Bei Michal Kozak habe ich lange geschaut, immer weitergeguckt und nicht nur ein Spiel geschaut. Das ist natürlich ein positives Zeichen“, sagt Blode.