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Knights verabschieden Kirchheimer Basketballikone Tim Koch – Ebenfalls nicht mehr im Kader stehen Besnik Bekteshi und Richard Williams

Nach zehn Spielzeiten bei den Kirchheim Knights endet das Kapitel von Tim Koch im Ritterdress. Nach einer von vielen Verletzungen gebeutelten vergangenen Saison zog man nun den Schlussstrich unter eine überaus erfolgreiche Ära. Der 34-Jährige nimmt damit die Position des langjährigsten Ritterakteurs ein. Wie es für den Guard weitergeht, ist noch offen. Ebenfalls verabschiedet werden Richie Williams und Besnik Bekteshi.

Ein Profi durch und durch. Immer professionell und ambitioniert. Auf dem Spielfeld eiskalt und abgezockt. So werden Kirchheims Basketballfans Tim Koch auf dem Parkett in Erinnerung behalten. Unvergessene Momente wie den Buzzer Beater gegen Essen vor einigen Jahren, oder den zur Verlängerung- im Playoff Duell gegen Heidelberg –  wenn es drauf ankam, war er da. Als Gegner durfte man ihm keinen Raum geben, um seinen gefährlichen Wurf abzufeuern, der häufig hochprozentig sein Ziel traf. Ein Profi der alten Schule mit herausragender Trainingseinstellung. „Tim war für uns ein prägender Spieler. Ab 2015 war er für viele Jahre neben Andi Kronhardt ganz entscheidend für einige Erfolge, die wir feiern durften. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Es wird sehr schwer sein, ihn zu ersetzen,“ sagte Sportchef Chris Schmidt. Eine langwierige Rückenverletzung in 2018 kostete Koch fast eine gesamte Spielzeit. Der Anfang einer langen Leidenszeit. In der Folge kämpfte der große Guard häufig mit Folgeverletzungen. Zu alter Form konnte Koch nicht mehr finden. Dennoch blieben sich die Knights und Koch treu. Unvergessen sein vertragliches Entgegenkommen zu Beginn der Corona Pandemie. „Tim war zu dem Zeitpunkt einer von zwei Spielern, die einen laufenden Vertrag hatten und der für uns bei Spielen ohne Zuschauer sehr schwierig war zu stemmen. Er hat keine Sekunde gezögert und ist uns entgegengekommen. Das war für uns auch in den vergangenen beiden Jahren ein Faktor, weiter auf ihn zu bauen. Loyalität in der Form findet man selten und das war eine ganz besondere Aktion von ihm,“ erklärt Schmidt weiter. Mittlerweile haben Tim und seine Freundin ihre Heimat in Kirchheim gefunden und werden wohl auch nach der Basketballkarriere in der Region bleiben. Obs für ihn auf dem Parkett weitergeht, das Studium in den Fokus rückt oder die berufliche Karriere Fahrt aufnimmt, steht noch nicht fest. „Wenn sich die Möglichkeit für ihn und uns ergibt, würden wir uns sehr freuen, wenn wir weiter mit Tim in irgendeiner Form zusammenarbeiten könnten. Sobald er für sich entschieden hat, wohin die Reise geht, werden wir darüber sprechen,“ so Schmidt. So oder so wird die Karriere von Tim Koch mit den Knights eng in Verbindung bleiben. „Für die neuen tollen Bekanntschaften, sowie all die intensiven Eindrücke und Erfahrungen bin ich sehr dankbar und werde mich gerne an die gemeinsame Zeit zurückerinnern,“ blickt Koch zurück.

Bekteshi wechselt ins Ausland

Ebenfalls in der kommenden Saison nicht im Ritterkader stehen wird der gebürtige Kirchheimer Besnik Bekteshi. Nach einem schwierigen Saisonstart in die Spielzeit 21/22 nahmen die Ritter Bekteshi erneut unter Vertrag. Zusätzlich zu den beiden Nachverpflichtungen Rohndell Goodwin und Jonathon Williams spielte der Kirchheimer eine entscheidende Rolle bei der Trendwende und sorgte mit herausragenden Leistungen dafür, dass die Knights zum Saisonende um die Playoffs kämpfen konnten. Folgerichtig die Vertragsverlängerung im vergangenen Sommer. Zu Beginn der letzten Spielzeit wurde der Guard lange von einer Corona Erkrankung außer Gefecht gesetzt und fand anschließend nur phasenweise seine Form wieder. „Wir hatten mit Paul und Besnik zwei Spieler auf der gleichen Position. Beide konnten dadurch nicht so richtig durchstarten. Das nehmen wir auf unsere Kappe,“ erklärt Schmidt. Nach der Verpflichtung von Sheldon Eberhardt standen die Teckstädter erneut vor der Frage, wie der Kader gestaltet werden soll. „Das war in diesem Sommer die mit Abstand schwierigste Entscheidung. Wir mussten abwägen zwischen Tiefe im Kader, Einzelrollen, Budget für die beiden Import-Guardspots und die emotionale Bindung zu Besnik, sowie seine sportliche Qualität. Eine entscheidende Rolle hat gespielt, dass wir den jungen Spielern um Aleksa, Antonio und Nil Minuten geben wollen. Auch bei Besnik haben wir den Wunsch, in der Zukunft wieder zusammen zu kommen,“ sagte Kirchheims Sportchef. Bekteshi wechselt zur kommenden Saison ins Ausland und wird dort seine Karriere fortsetzen.

Der Rückkehrer wird verabschiedet

Zur Saison 2015/2016 fand Richard „Richie“ Williams zum ersten Mal den Weg unter die Teck. Damals führte er die Truppe um Koch, Kronhardt, Jordan Wild und einige mehr in die Playoffs. Dies gelang ihm auch bei seiner ersten Rückkehr ins Schwabenland. In der „Coronasaison“ legten die Teckstädter einen famosen Lauf in den Playoffs hin und schlugen die hochfavorisierten Teams aus Bremerhaven und Heidelberg. Unvergessen sein siegbringender Dreier in der letzten Verlängerung gegen den späteren Bundesligisten aus Heidelberg. Der 1,78m große US-Amerikaner war ein Anführer, wie er im Buche steht. „Richie konnte Spiele mit seiner Einstellung, seiner mentalen Stärke und seinem Willen dominieren. Ich kenne keinen Spieler, der in diesen Bereichen so stark ist wie er,“ erklärt Sportchef Schmidt. Nach einer von vielen Höhen und Tiefen geprägten vergangenen Saison entschieden Schmidt und Perovic, in eine neue Richtung aufzubrechen. Der Vertrag wird daher nicht verlängert. „Wir sind Richie sehr dankbar für seinen Einsatz, seine Identifikation und die vielen tollen Momente, die er uns bereitet hat. Er wird hier immer ein zweites Zuhause haben und herzlich willkommen sein,“ so Schmidt.

Text: Chris Schmidt

Foto: Tanja Spindler

Spielmacher mit Erstliga-Erfahrung – Williams neu bei den LIONS

Die Vorbereitungen für die kommende Saison in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA, und damit auch die Kader-Zusammenstellung, ist bei den PS Karlsruhe LIONS in vollem Gang. Mit O´Showen Williams steht nun eine der zentralen Säulen in der künftigen Rotation der Badener fest. Der 25-jährige Aufbauspieler kommt von den Würzburg Baskets, wo er in der abgelaufenen Spielzeit für den Spielaufbau zuständig war – an der Seite von Stanley Whittaker, der in Karlsruhe aus der Saison 2021/2022 noch bestens bekannt ist.

Williams stammt aus Georgia und durchlief die in den USA übliche College-Ausbildung, in deren Rahmen er für die Appalachian State University in der NCAA auf dem Court stand. Nach Stationen bei den Reading Rockets in England und bei Terme Olimia Podcetrtek in Slowenien wechselte der 1,80 Meter große Point Guard im Sommer 2022 zu den Franken, für die er in sämtlichen 34 Hauptrundenbegegnungen und einmal im Pokal auflief. Durchschnittlich kam Williams auf gut 14 Minuten Spielzeit und knapp fünf Punkte. Im „Karlsrudel“ wird er voraussichtlich deutlich mehr im Fokus stehen und im besten Fall eine tragende Rolle einnehmen. „O´Showen ist ein überaus wendiger Guard, verfügt über einen guten Wurf und hohe Spielintelligenz, was ihn auch zu einem starken Verteidiger macht,“ so LIONS-Headcoach Aleksandar Scepanovic.

Text: Benedikt Rieker