Vorberichte ProB Nord 18. Spieltag
12.02.2022 18:00 Uhr RheinStars Köln vs. ETV Hamburg
Vincent Golson hat Geburtstag – und dass allein wäre Anlass genug für die RheinStars, den vierten Saisonsieg am Samstag ab 18 Uhr einfahren zu wollen. Abgesehen vom Festtag des Kapitäns und der Premiere von Stephan Baeck als Headcoach ist die Ausgangslage vor dem 18. Spieltag in der Gruppe Nord der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB nahezu die gleiche wie beim Hinspiel: Der Tabellenvorletzte trifft auf den Tabellenletzten.
Der Eimsbütteler TV ist bislang das einzige Team, das in dieser Saison weniger Siege eingefahren hat als die Kölner – die RheinStars stehen bei drei Siegen, Hamburg konnte erst einmal gewinnen. Ihr einziger Sieg gelang der Mannschaft dabei im Dezember gegen die RheinStars (74:84). Seitdem sind jedoch bei den RheinStars nicht allein bei Spielern und Trainer Veränderungen passiert, sondern auch in der Spielanlage. Anfang des Jahres zeigten sich diese schon deutlich, in den vergangenen Spieltagen zu selten – aber genau das soll sich zum Wochenende durch den Impuls auf der Headcoach-Position wieder ändern.
Bei den Hamburgern, die sich zuletzt mit heftigen Personalsorgen herumschlugen, fehlte in den vergangenen Partien ihr herausragender Spieler wegen einer Fußverletzung: Mubarak Salami. Er war auch im Hinspiel wichtigster ETV-Akteur und ist wohl nicht mehr allzu weit von einer Rückkehr entfernt. Am vergangenen Wochenende standen Sükran Gencay – mit der Coburgerin Jessie Miller eine von zwei weiblichen Headcoaches im deutschen Profibasketball – nur sieben Spieler zur Verfügung, nur die Hälfte ihres kompletten Kaders. Ob davon am Wochenende in Köln jemand wieder zurückkehrt, ist derzeit offen.
Zu einem Wiedersehen mit einem alten Bekannten wird es aber aller Voraussicht nach kommen können: Mit dem ETV-Tross reist am Samstag auch Karl Dia nach Köln, der in der vergangenen Saison noch das RheinStars-Trikot trug. Der Guard bestreitet eine für ihn persönlich gute Saison in Hamburg. Er kam in jedem Spiel zum Einsatz und stand durchschnittlich 22:22 Minuten auf dem Feld. Im Hinspiel im Dezember spielte er 28:29 Minuten und erzielte fünf Punkte für den Eimsbütteler TV. Auffälligster Spieler auf Kölner Seite war Two Two Golson, der die gesamten 40 Minuten bestritt und 27 Punkte erzielte. Mal sehen, was das Geburtstagskind am Samstag beitragen kann zum Spiel seiner RheinStars. Wenig wird es nicht sein.
12.02.2022 19:00 Uhr Dragons Rhöndorf vs. EN Baskets Schwelm
Während der Videoanalyse, die Head-Coach Falk Möller für den vergangenen Montagabend terminierte, wurde den Spielern der EN Baskets Schwelm noch einmal deutlich, wie unnötig die letzte Begegnung in Düsseldorf verloren ging. Die individuellen Fehler passierten immer wieder und spielten den ART Giants in die Karten. Die folgenden Trainingseinheiten sollten dann dafür genutzt werden, die wiederkehrenden Probleme noch einmal zu thematisieren, um sich dann anschließend auf die jüngste Mannschaft der ProB, den Dragons Rhöndorf, einzustellen. Das Team von Head-Coach Julius Thomas kassierte gleich zu Beginn der Saison zwei herbe Niederlagen und sorgte am 3.Spieltag für eine großr Überraschung. In ihrem DragonDome setzten sie sich gegen die TKS 49ers durch und kamen nach diesem Erfolgserlebnis immer besser in Fahrt. Mittlerweile konnten die Drachen 6 Saisonsiege einfahren und sitzen im Rennen um die Playoff-Plätze den Iserlohn Kangaroos dicht im Nacken.
Für die EN Baskets Schwelm, die mittlerweile bei 9 Partien von 17 als Gewinner vom Platz gingen ist die Playoff-Teilnahme aber noch nicht gesichert. Daher wäre ein Sieg in Rhöndorf am kommenden Samstag umso wichtiger, um sich noch mehr Luft zu den „Playdown-Spots“ zu verschaffen. Die Spielweise der Dragons ist intensiv und aggressiv. Zudem verfügen sie über hervorragende Distanzwerfer, die an einem guten Tag schwer zu bändigen sind. In der Hinrunde gewannen die EN Baskets mit 86:74 und hatten das Geschehen auf dem Platz stets unter Kontrolle. Mittlerweile haben sich die Dragons Rhöndorf aber etwas verändert. Um mehr Ruhe und Ordnung ins Spiel zu bringen, wurde Victor Frankl-Maus verpflichtet. Er war in den letzten Jahren bei Bayern München 2 und den Rheinstars Köln aktiv und kehrte vor wenigen an seine alte Wirkungsstätte zurück. Zudem verstärkten sich die Rhöndorfer zu Beginn des Jahres auf den „großen Positionen“.
Die EN Baskets Schwelm konnten unter der Woche kaum mit dem vollen Kader trainieren. Glen Burns klagte über Schulterschmerzen und musste bei der einen oder anderen Einheit pausieren. Routinier Marco Buljevic fiel krankheitsbedingt aus, wird aber genauso wie Burns am Samstag antreten können. Wie gefährlich die Rhöndorfer Mannschaft werden kann, fasst der Trainer Blau-Gelben folgendermaßen zusammen: „Rhöndorf ist eine Mannschaft mit unheimlich viel Potential, die, wenn sie nicht im Verlauf der Saison immer wieder mit Ausfällen zu kämpfen hätte, sicherlich auf einem Playoff-Platz stehen würde. Wir müssen aus den Fehlern des letzten Spiels lernen und diese abstellen, um bei den Dragons bestehen zu können.“
12.02.2022 19:00 Uhr LOK Bernau vs. BSW Sixers
An diesem Samstag steht ein mehrfaches Wiedersehen auf dem Programm. Im Ost-Derby geht es gegen die BSW Sixers aus Sandersdorf (Sachsen-Anhalt), einem langjährigen Gegner und Wegbegleiter. Zum anderen wird es für die beiden Berliner Evans Rapieque und Hendrik Warner die erste Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte. Beide ehemalige LOK-Spieler kommen aus dem Jugendprogramm von ALBA BERLIN und spielten vergangene Saison noch im Bernauer Dress. Im letzten Sommer wechselten sie im Doppelpack zum Syntainics MBC, wo sie im Weißenfelser BBL-Team eingesetzt werden, aber mit Doppellizenz auch in der ProB bei den Sixers zum Einsatz kommen.
Vincent Friederici wird die Bernauer Defensive auch am Samstag wieder beschäftigen. Der Zwillingsbruder von LOKs Marc Friederici zeigt sich aktuell in Topform. In den letzten drei Partien lieferte er im Schnitt 24 Punkten pro Spiel ab. Das erneute Zwillingsduell wie im Hinspiel wird es allerdings wohl nicht geben. Marc Friederici konnte zuletzt krankheitsbedingt noch immer nicht voll mittrainieren. Das jung besetzte Team von BSW-Trainer Christopher Schreiber hat im litauischen Aufbauspieler Lukas Kazlauskas den erfahrensten und besten Passgeber auf dem Feld. Zuletzt setzten aber auch Marco Rahn und Robin Danes wichtige Akzente. Mit aktuell neun Siegen und acht Niederlagen stehen die Sandersdorfer in der ProB auf dem 6. Tabellenplatz.
Bei LOK BERNAU wird Neuzugang Jonathon Mines am Samstag sein Heimdebüt geben. Seit zwei Wochen ist der Australier in Bernau. Bei seinem ersten Auftritt vergangenen Samstag avancierte er direkt zum Topscorer und war mit seinen 27 Punkten maßgeblich am Auswärtssieg gegen die Iserlohn Kangaroos beteiligt.
LOK-Coach René Schilling: „Das Hinspiel gegen die BSW Sixers haben wir recht knapp verloren. Vor allem beim Rebounding hatten wir in Sandersdorf entscheidende Probleme. Es wird auf jeden Fall wieder ein physisches Spiel. Vom Tabellenstand her und auch vom bisherigen stabilen Saisonverlauf sehe ich die Sixers eher als Favorit. Wir haben aber auch gesehen, dass uns die Rolle als Underdog zuletzt gut gelegen hat. Und mit unseren Fans im Rücken, könnte es am Ende wieder ein enges Duell werden.“
12.02.2022 19:00 Uhr ART Giants Düsseldorf vs. WWU Baskets Münster
„Münster ist das beste Team der Liga. Sie sind unfassbar konstant im eigenen Spiel und bringen das Woche für Woche immer wieder aufs Parkett“, beurteilt ART Giants-Headcoach Florian Flabb die aktuelle Saison des kommenden Gegners. Und diese Einschätzung ist tatsächlich absolut zutreffend, wenn man die bisherigen Leistungen der WWU Baskets zusammenfasst. In all ihren bisher 16 Saisonspielen gingen die Münsteraner als Sieger aus der Halle. „Dass sie bisher noch keine Niederlage kassieren mussten, zeigt einfach ihre individuelle Qualität an Spielern aber auch am Coaching-Team. Sie bringen eine außergewöhnliche Leistung in diesem Jahr“, honoriert Düsseldorfs Trainer die besondere Spielzeit in Münster. Dabei überzeugt die Mannschaft von Baskets-Trainer Björn Harmsen nicht nur durch ihre spielerische Qualität, sondern ebenso durch den nötigen Siegeswillen, wenn es in Partien dann doch auch mal enger zugeht. So vor nicht allzu langer Zeit, als man auswärts bei den BSW Sixers einen ungewohnt schwachen Lauf im Spiel hatte, letztlich aber trotzdem mit 73:70 die Oberhand behielt. „Natürlich hat auch eine Mannschaft wie die WWU Baskets ein oder zwei Schwachstellen in ihrem Spiel, aber das sind bei ihnen sicherlich nicht viele“, merkt Flabb an.
Aber eben diese Schwachstellen gilt es an einem guten Tag für die Düsseldorfer ausfindig zu machen. Eine andere Vorbereitung im Training, im Vergleich zu anderen Gegnern, erwartet das Flabb-Team aber nicht. „Wir spielen zuhause und werden uns genauso wie auf jeden anderen Gegner vorbereiten. Es gilt einfach, dass wir unser Bestes geben und dann schauen, was dabei rauskommt“, so der 29-jährige Headcoach. Mit gestärktem Selbstvertrauen durch eine Siegesserie von sechs Erfolgen am Stück können die Giganten gegen den Ligaprimus nahezu befreit aufspielen. „In unserem Spiel haben wir immer wieder sehr gute Phasen und können unser Potenzial auf das Spielfeld bringen. Das gilt es dann auch zu nutzen“, ergänzt Flabb.
13.02.2022 16:00 Uhr TKS 49ers vs. Iserlohn Kangaroos
Nachdem man im Hinspiel Anfang Dezember, wie bereits in der Vorsaison, auswärts ein Spiel auf Augenhöhe knapp verloren hatte, wollen die TKS 49ers im Rückspiel gegen den aktuell Achtplatzierten, die Iserlohn Kangaroos, seiner Heimstärke treu bleiben und weitere wichtige Punkte einfahren. Aufgrund der weiterhin sehr kompakten Situation um die Plätze zwei bis acht, ist ein Sieg für die 49ers außerordentlich wichtig, um sich am Ende der Saison in der oberen Tabellenhälfte einordnen zu können.
Im Dezember mussten sich die 49ers nach einer nervenauftreibenden Partie am Ende mit 78:82 geschlagen geben. Vor allem Moritz Hübner, welcher mit 21 Punkten und 17 Rebounds zum Spieler der Woche gewählt wurde, stellte die 49ers vor viele Probleme. Auch Aufbauspieler Toni Prostran überzeugte mit 20 Punkten und 6 Assists. Auf Seiten der Gäste konnten insbesondere Robin Jorch (17 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists) und Kapitän Sebastian Fülle (15 Punkte) die Kangaroos offensiv ärgern. Größter Unterschied im Hinspiel waren allein die Trefferquoten aus dem Feld. Die 49ers trafen zwar solide 51% aus dem Zweipunktebereich, aber nur 30% jenseits der Dreierlinie. Iserlohn konnte hingegen überdurchschnittliche 63% aus dem Zweipunktebereich und 45% jenseits der Dreierlinie treffen. Zwei Werte, die für eine der besten Defensiv-Mannschaften der Liga im Rückspiel definitiv zu eigenen Gunsten verändert werden müssen.
Co-Coach Dorian Coppola analysierte das hervorstehende Spiel: „Wir dürfen Iserlohn in ihrer jetzigen Verfassung auf jeden Fall nicht unterschätzen. Sie befinden sich momentan in einer schwierigen Phase, dennoch haben sie einen sehr starken Kader. Wir müssen erneut über 40 Minuten konzentrierten Basketball spielen, um uns für die Niederlage im Dezember revanchieren zu können.“
13.02.2022 17:00 Uhr SC Rist Wedel vs. SBB Baskets Wolmirstedt
Die SBB Baskets Wolmirstedt, der Heimspielgegner der Rister am Sonntag (13. Februar, 17:00 Uhr, Steinberghalle), lassen nicht nur in ihrem ersten ProB-Spieljahr als fester Bestandteil der Spitzengruppe aufhorchen, sondern zogen bereits in der Regionalliga anerkennende Blicke der Öffentlichkeit auf sich.
Unter der Überschrift „Basketball-Profis in der Provinz“ zeigte die Sportschau vergangenes Jahr eine mehrteilige Dokumentation über die Mannschaft. Auch Blode hat hingeguckt: „Grundsätzlich ist es schön, wenn Basketball viel Aufmerksamkeit bekommt“, sagt er. „Aber daraus nimmt man als gegnerischer Trainer natürlich keine Sachen für den Ligabetrieb mit“, so Blode. Deutlich wurde durch die filmerischen Einblicke in den Wolmirstedter Basketball-Alltag aber: „Sie haben Ambitionen. Das hat man nicht nur schon in der Regionalliga gesehen, als sie mit Nachdruck in die ProB wollten, sondern auch jetzt in ihrem ersten ProB-Jahr. Sie stehen völlig verdient dort, wo sie jetzt sind“, sagt er und weist auf den starken Saisonverlauf der Mannschaft von Trainer Eiko Potthast hin.
Aufgrund der Niederlage beim Tabellenführer Münster am vergangenen Sonntag mussten die Rister ihren zweiten Platz abgegeben, diesen hat nun Wolmirstedt inne. Der sonntägliche Gegner verfüge über eine erfahrene Mannschaft, so der Rist-Trainer. „Die Spieler haben eine hohe individuelle Qualität“, sagt er. Einer von ihnen trug in der Vergangenheit das Wedeler Gelb und Grün: Marc Nagora spielte in der Saison 2011/12 unter Trainer Özhan Gürel für den SC Rist. Wie muss man gegen Wolmirstedt vorgehen, um Aussicht auf Erfolg zu besitzen? „Unser Ziel muss es sein, die offensive Struktur zu brechen und natürlich so genau wie möglich, aber auch temporeich anzugreifen, sodass wir unser Spiel durchbringen können“, so Blode. Die augenblickliche Lage im Training beschreibt er als „fünf-gegen-fünf-fähig“.