Vorberichte ProB Nord 7. Spieltag
06.11.2021 18:00 Uhr BSW Sixers vs. TKS 49ers
Die TKS 49ers haben nach dem Derby-Erfolg vergangene Woche offiziell den besten vereinsinternen Saisonstart in der ProB hingelegt. Seit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga 2007 gewann der RSV bzw. die 49ers in den ersten sechs Spieltagen immer nur höchstens vier Spiele, diese Rekordmarke wurde nun in der Saison 2021/22 mit einer Bilanz von 5:1 geknackt. Daran möchte das Team von Vladimir Pastushenko natürlich bei der nächsten Partie anknüpfen.
Diesmal werden die 49ers von den BSW Sixers in Sachsen-Anhalt empfangen. Die Mannschaft vom neuen Headcoach und früheren RSV-Trainer Christopher Schreiber steht derzeit mit vier Siegen und zwei Niederlagen auf Tabellenplatz 6. „Ich freue mich sehr über Chris‘ Werdegang als Trainer und freue mich auf das Spiel gegen ihn. Die Sixers haben uns in den letzten Jahren oft vor große Probleme gestellt und haben diese Saison bereits unter Beweis gestellt, dass sie zu den Teams im oberen Tabellendrittel gehören sollten“, schaut 49ers-Coach Pastushenko auf den Gegner voraus.
Von bisher zehn Begegnungen in der ProB gewannen die 49ers vier, die Sixers haben knapp die Oberhand. Letzte Saison entschieden beide Teams jeweils ihr Heimspiel für sich. Für die 49ers ist es diese Woche mit knapp anderthalb Stunden die zweitkürzeste Auswärtsfahrt, es kann hier also auch durchaus von einem Derby gesprochen werden. Neben Coach Schreiber gibt es im Kader noch weitere Schnittstellen von den 49ers zum BSW. Topscorer der Gastgeber ist nämlich der 20-jährige Vincent Friederici, welcher bis vor 2 Jahren noch für die AB Baskets in der NBBL und kurzzeitig für das 2. Herrenteam des RSV Eintracht auf dem Feld stand. Kapitän Marco Rahn spielte ebenfalls eine Saison in der RSV-Jugend. Die Top-Neuverpflichtung der Sixers ist bislang der Litauer Lukas Kazlauskas, welcher mit durchschnittlich 11 Punkten und 6,7 Assists glänzt.
06.11.2021 18:00 Uhr RheinStars Köln vs. EN Baskets Schwelm
Es wird spannend werden am kommenden Samstag in der ASV-Sporthalle. Denn mit den RheinStars Köln und den EN Baskets Schwelm treffen zwei Teams ab 18 Uhr aufeinander, die bislang unter ihren eigenen Erwartungen in der Gruppe Nord der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB unterwegs sind. Köln hat bislang erst einen Sieg nach sechs Spieltagen einfahren können, Schwelm immerhin deren zwei. Allerdings kassierten die Schwelmer am vergangenen Samstag eine Niederlage gegen den SC Rist Wedel, deren Art und Weise wohl nicht allein Schwelms-Trainer Falk Möller erzürnte: „Wir haben ganz, ganz schlecht verteidigt. Dazu kam, dass wir in der ersten Halbzeit katastrophal gereboundet haben. Im Grunde gar nicht. Das hab´ ich der Mannschaft nach dem Spiel auch gesagt: Das ist respektlos gegenüber den Fans, die wir in die Halle zurückholen wollen.“ Schwelm wird deshalb in Köln auf direkte Wiedergutmachung aus sein, bringt zahlreiche Fans mit – und die RheinStars wollen das für ihren Teil auch; nach der Derbypleite gegen die Dragons Rhöndorf und der deutlichen Niederlage bei den Iserlohn Kangaroos.
„Ich denke, dass sich beide Mannschaften in den vergangenen Tagen nicht mehr lange mit dem zurückliegenden Wochenende aufgehalten haben“, sagt RheinStars-Manager Stephan Baeck. „Beide werden nach vorne blicken und intensiv ihre Chance auf den nächsten Sieg suchen. Auch wenn wir immer noch einen Spieler auf den kleinen Positionen suchen. Wir haben eine Mannschaft, die gegen Schwelm bestehen kann. Alle müssen an sich glauben und auch unter Druck mutig bleiben. Wenn uns dann noch die Fans unterstützen, dann haben wir alle Möglichkeiten.“
In der letzten Saison gewannen die RheinStars das Hinspiel in Schwelm mit 78:79, in Köln unter lagen sie den Baskets mit 80:92. Interessanter Fakt: Beide Teams haben in dieser noch jungen Saison bereits Zuhause gegen Wedel und die BSW Sixer sowie auswärts bei den TKS 49ers und in Iserlohn gespielt. Die Bilanz? Köln hat einen Sieg, Schwelm keinen.
06.11.2021 19:00 Uhr LOK Bernau vs. Dragons Rhöndorf
Der starke Einstand von Robert Kulawick zu seinem LOK-Comeback vor einer Woche und seine 16 Punkte verhalfen dem Team zwar noch nicht zum Sieg. Mit einer weiteren Steigerung wollen die Bernauer am Samstag erneut nach dem zweiten Saisonsieg greifen. Als Gegner warten die Dragons Rhöndorf, die im Sommer als Aufsteiger in die ProB zurückkehrten. Vor zwei Jahren endete vorübergehend die erfolgreiche Basketball-Ära der Rhöndorfer. 25 Jahre gehörte das Basketballteam aus Bad Honnef wechselnd in den Kreis der Erst- und Zweitligisten.
Nach dem Wiederaufstieg setzen die Gäste nun auf ein sehr junges Team. Die neu formierte Mannschaft um den selbst erst 24 Jahre alten Dragons-Headcoach Julius Thomas ist mit einem Durchschnittsalter von 19,5 Jahren und fast ausschließlich U22-Spielern das jüngste Team der Liga. Mit zwei Saisonsiegen steht Rhöndorf als Tabellenneunter einen Platz vor Bernau. Im Duell der Tabellennachbarn können die LOK-Korbjäger mit einem Sieg am Samstag gleichziehen. Die mit Abstand meiste Erfahrung im Team der Dragons Rhöndorf haben Kapitän Paul Albrecht (28 Jahre) und der US-Amerikaner William Christmas (24 Jahre). Zusammen mit dem 19-jährigen Neuzugang Nicolas Buchholz von Rostock Seawolves (ProA) führt der Amerikaner die Offensive der Rheinländer an. Dahinter sorgen die jungen Talente wie Ralph Hounnou, Mark Kotieno, Ousmane N’Diaye sowie Bruno Albrecht für Entlastung, bringen dabei aber auch schon das Zeug mit, Spiele mitzuentscheiden.
LOK-Coach René Schilling: „Rhöndorf setzt mit seinem jungen Team auf ein schnelles Spiel. Darauf werden wir uns in der Transition Defense einstellen. Aber auch individuell sind sie mit Talent ausgestattet. Ich hoffe, dass wir uns trotz angespannter Trainingssituation am Samstag steigern können. Ein Teil unseres Teams musste zu Wochenbeginn krankheitsbedingt mit dem Training aussetzen.“
06.11.2021 19:30 Uhr SC Rist Wedel vs. Iserlohn Kangaroos
Vollständig Schritt halten kann in der laufenden ProB-Saison bisher keine Mannschaft mit Tabellenführer Münster, mit am besten aber gelingt das den Iserlohn Kangaroos. Iserlohn sei „einfach eine hohe Hürde. Es macht aber Spaß, gegen hohe Hürden zu spielen“, sagt Rist-Trainer Stephan Blode in Hinblick auf die Begegnung mit dem Tabellenzweiten.
Der Stamm der Iserlohner Mannschaft verfügt über reichhaltige Erfahrung und ist aus der vergangenen Saison in großen Teilen zusammengeblieben. Hinzugewonnen wurde Tidjan Keita, der bisher 16,3 Punkte und 9,8 Rebounds pro Spiel erzielt hat. Der Franzose ist als bester Iserlohner Korbschütze der Hauptabnehmer der Zuspiele von Toni Prostran. Der 30 Jahre alte Kroate gehört zu DEN Spielmachergrößen der Liga. Die Iserlohner seien bereits in der zurückliegenden Saison sehr angriffsstark gewesen, so Blode, „das sind sie immer noch, sie haben es aber geschafft, ihre Defensive deutlich zu stabilisieren und stehen deshalb folgerichtig auch besser da als letztes Jahr“, erläutert er. Der ehemalige Rist-/Towers-Doppellizenzler Moritz Hübner zählt ebenfalls zu den Leistungsträger des Tabellenzweiten.
Ob gegen Iserlohn die Freiwürfe eine spielentscheidende Rolle einnehmen werden, weiß noch niemand. Doch selbst wenn nicht etwa in den Schlusssekunden Treffer an der Linie gefragt sein sollten, ist hier eine Steigerung vonnöten. Mit einer Trefferquote von 63,4 Prozent steht der SC Rist ligaweit an vorletzter Stelle. „Da müssen wir auf jeden Fall besser werden. Das hat auch gar nichts mit knappen Spielen zu tun. Es geht einfach grundsätzlich darum, dass wir da die Quote um viele Prozentpunkte nach oben schrauben wollen. Man trainiert das einerseits, indem man sich mental fokussiert. Andererseits kann man im Training natürlich auch darauf hinarbeiten, dass die Spieler solche Würfe bei entsprechender Ermüdung nehmen, also auch mit hohem Puls, um die Spielsituation zu simulieren“, sagt Blode.
Dass seine Mannschaft im Laufe der Saison bislang 142 Freiwürfe zugesprochen bekam und mit diesem Wert Dritter der ProB Nord ist, sei positiv einzuschätzen, unterstreicht der Trainer. „Grundsätzlich spielen wir ja relativ zügig. Es geht ja nicht nur darum, aggressiv zum Korb zu ziehen, sondern um Qualität. Wenn wir einen guten Wurf oder einen guten Korbleger herausspielen, sind wir halt häufig nur mit einem Foul zu stoppen“, betont Blode.
06.11.2021 19:30 Uhr WWU Baskets Münster vs. ART Giants Düsseldorf
WWU Baskets gegen Düsseldorf ‒ dieses Kräftemessen gab es im vergangenen Jahrzehnt regelmäßig, zunächst in der 1. Regionalliga West gegen zwei Düsseldorfer Clubs, seit der Fusion 2016 gegen die SG ART Giants, nach dem Aufstieg der NRW-Rivalen in der ProB. Fast immer waren die Duelle hart umkämpft. Die bisherigen vier ProB-Partien gewannen die Münsteraner allesamt. Daran soll sich auch am Samstag nichts ändern, wenn es nach den Uni-Städtern geht: „Wir wollen ihre starken Schützen auf den Flügelpositionen und auch die Rebounds kontrollieren“, so Harmsen. Für einen Sieg müsse das eigene Team mannschaftlich gut zusammen agieren, flüssiger offensiv spielen und in der Defense mehr Aggressivität entwickeln.
Der Liga-Start der „Giganten“ war ein Wellenbad der Gefühle, verdeutlicht aber auch ihre Gefährlichkeit: Gegen das Top-Team Wolmirstedt gab es zum Auftakt eine knappe 80:85-Niederlage, aber auch bei den TKS 49ers reichte es für die Rheinländer nicht zum Sieg. Auf den Heimsieg gegen Bernau folgten wiederum Niederlagen in Schwelm und Wedel. Dafür brannten Düsseldorf am vergangen Spieltag gegen den ETV Hamburg mit dem 121:68 ein regelrechtes Feuerwerk ab und dürfte daher mit neuem Selbstvertrauen zur Halle Berg Fidel nach Münster reisen.
Düsseldorfs Headcoach Florian Flabb, der trotz seines jungen Alters von 28 Jahren als Identifikationsfigur im Verein und im Düsseldorfer Basketball gilt und Kevin Magdowski ablöste, lässt neben geballter Erfahrung auch die Jugend ran. Nur sieben Spieler des großen 17-Mann-Kaders sind älter als 23 Jahre. Dass die Rheinländer mit einem Altersdurchschnitt von 23,1 Jahren trotzdem nur das sechstjüngste Team der ProB Nord stellen, liegt an den erfahrenen Akteuren wie Dreierspezialist Andrius Mikutis (33), Mark Gebhardt (27), Lennart Boner (28) und Quadre Lollis (27). Eigengewächse besonders zu fördern, diesen Weg nennt Flabb „eine neue Identität“. Fünf Eigengewächse stehen im Kader, drei sollen spielen. „Jetzt haben wir ein neues Level erreicht, unser Nachwuchs ist spielfähig in der 2. Liga, das ist für den gesamten Verein ein großer Schritt nach vorne“, ist Flabb überzeugt von ihrem Anteil an einer tiefen Giants-Rotation. Vier Spieler verließen die Landeshauptstädter am Ende der vergangenen Saison, in der sie die Playoffs erreichten ‒ das erklärte Ziel auch für diese Saison. Headcoach Flabb wolle „nicht zu tief stapeln.“
07.11.2021 17:00 Uhr ETV Hamburg vs. SBB Baskets Wolmirstedt
Genau 184 Kilometer Luftlinie liegen zwischen dem Hamburger Stadtteil Eimsbüttel und dem Magdeburger Vorort Wolmirstedt. Eine stattliche Distanz, und doch sind die beiden dort beheimateten Basketballvereine fast so etwas wie gute alte Bekannte. Am Sonntag, den 7. November 2021 treffen der Eimsbütteler TV und die SBB Baskets Wolmirstedt mal wieder aufeinander – im Kampf um Punkte in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB.
Am 5. Februar 2020 machten die Korbjäger aus dem Herzen Hamburgs den ambitionierten Baskets aus Sachsen-Anhalt mit einem 92:86-Sieg in der Ersten Regionalliga einen dicken Strich durch die Aufstiegsrechnung. Vidmantas Uzkuraitis und Tyseem Lyles waren damals hauptverantwortlich für den überraschenden ETV-Erfolg vor 1000 Zuschauern in der Halle der Freundschaft. Doch das sind längst nur noch schöne Erinnerungen. In der neuen Liga etablierten sie sich die Wolmirstedter mit einigen erfahrenen Kräften wie Neuzugang Martin Bogdanov (kam aus der ProA von den Nürnberg Falcons) oder dem Ex-Rostocker Jordan Talbert (USA), der jedoch verletzt auszufallen droht. Mit 4:2 Siegen liegen die Baskets nach sechs Spieltagen auf Rang 4, erst am vergangenen Wochenende boten sie beim 83:97 gegen die WWU Baskets Münster dem Ligafavoriten mehr als drei Viertel lang Paroli.
Der ETV hat zwar ein Jahr ProB-Erfahrung mehr aufzuweisen, derzeit jedoch auch mit akuten personellen Probleme zu kämpfen. So fallen beim sieglosen Tabellenschlusslicht aller Voraussicht nach mit Jack Fritsche, Leo Eckmann, Mayika Lungongo (alle Fuß) und Jan Gust (Rücken) vier wichtige Stützen weiter aus. Lediglich Dreierspezialist Fabian Paetsch wird nach der empfindlichen 68:121-Niederlage bei den ART Giants Düsseldorf wieder in den Kader zurückkehren. „Wir müssen die hohe Niederlage abschütteln und wieder fokussiert auf die nächste Aufgabe gucken“, schwört ETV-Cheftrainerin Sükran Gencay ihr Team auf die kommende Herausforderung ein. „In der Vorbereitung hatten wir ganz ordentlich gegen die Baskets gespielt, aber die Vorzeichen sind natürlich jetzt ganz andere. Trotzdem werden wir wieder alles geben und freuen uns auch, wieder vor unseren Fans zu spielen“, so die 35-Jährige.